Auch wenn das Foto symbolisch für den veränderten Blickwinkel zu verstehen ist, nehme ich tatsächlich sehr oft wahr, dass Menschen sich so unendlich schwer mit dem eigenen Perspektivwechsel tun. Fast so, als ob sie tatsächlich einen Kopfstand ausüben müssten. Vor allem eben auch mit solchen Aussagen wie: „Da kannst du dich auf den Kopf stellen, sie/er ändert einfach nicht ihre/seine Meinung.“ Ja, ganz offen, warum auch? Es ist doch ihre/seine Weltanschauung, so wie sie jeder Mensch hat und in der festen Überzeugung lebt, dass diese die einzig richtig wahre ist.
Und auch wenn im ersten Augenblick bei diesem Satz der Finger auf den anderen zeigt, so steckt im zweiten bereits die Lösung im selbigen. Stelle dich selbst auf den Kopf. Also wechsle selbst die Perspektive. Das ist es, was Sie in der Hand haben. Die bewusste Entscheidung, Menschen und Situationen auch anders zu sehen — damit es Ihnen selbst besser geht. Hierbei geht es mir nicht darum, alles hinzunehmen, was ein anderer Mensch sagt oder tut. Und es geht mir auch vordergründig nicht um den anderen. Es geht mir bei diesem Artikel um Sie selbst. Um Ihre Selbstwirksamkeit und Ihre Wahlmöglichkeiten. Wenn Sie mit Ihrer Perspektive nicht zufrieden oder gar unglücklich sind, versuchen Sie eben eine andere.
Stellen Sie sich die Frage: „Wie könnte ich es noch sehen?“
Es gibt nicht nur: So ist es richtig, so hat es zu sein. Denn alles, was wir hören, ist eine Meinung und alles, was wir sehen, ist eine Perspektive und nicht die Wahrheit. Wenn es Ihnen doch schlecht mit Ihrer Sichtweise geht, warum stellen Sie sie nicht einfach auf den Kopf? Vielleicht sind Sie überrascht, wie viele Lösungen auf einmal in Ihr Blickfeld gelangen, an denen Sie vorher stoisch vorbeigeschaut haben.
Nun schreibe ich nicht einfach schön für die Theorie, sondern hinterfrage selbstredend auch meine Gedanken und Perspektiven immer wieder aufs Neue. Dies sollte ich auch, da die unterschiedlichsten Menschen vor mir sitzen, ob für sich allein oder als Team. Ob als Führungskraft, Mitarbeiter/-in, Partner/-in, Freund/-in und was es sonst noch für Positionen, manche sagen Rollen, gibt. Wie würde meine Arbeit aussehen, wenn ich immer nur auf einer Landkarte, nämlich meiner, unterwegs wäre? Bitte einmal eine Lösung für alle.
Dabei reicht oftmals schon ein kleiner Schritt zur Seite. Das Umdrehen auf dem Bürostuhl oder der Blick aus dem Fenster, anstatt auf Ihr Gegenüber. Umsteigen, anstatt komplett auszusteigen.
Weder den Partner, das Team oder das Unternehmen gleich wechseln, sondern zunächst selbst versuchen, ob es auch andere Wege gibt, die Sie gehen können. Ganz neue Pfade erobern können Sie dann immer noch. Nur wenn Sie Ihre bisherige Perspektive auch in Ihre neue Lebens- und/oder Berufssituation mitnehmen, laufen Sie Gefahr, auch hier wieder vor den gleichen Problemen zu stehen. Klingt logisch, oder? Also stellen Sie sich gerne ab und an auf den Kopf.
Ich tue selbiges jetzt auch, zumindest stell ich mich auf meine Schultern. Denn eines bringt diese Übung mit sich: Sie sind so fokussiert auf die neue Perspektive, dass Sie die bisherige, zumindest für diese Momente, komplett aus den Augen verlieren. Schließlich möchten Sie ja auch im Gleichgewicht bleiben. Privat als auch beruflich. Also viel Freude beim Ausprobieren und beim Entdecken neuer Möglichkeiten in Ihrer Wahrnehmung.